Liebe Freunde,
„Wo Licht ist, ist auch Schatten“ – manchmal kann ich solche Sprüche überhaupt nicht leiden, vor allen Dingen, wenn sie stimmen. Wow, lasst uns doch mal positiv denken und überhaupt, sich stärken und machen und tun und die Energie so dahin lenken, wo eine hübsche Vision wartet und so. Tja, „Leben ist das was passiert, wenn du gerade andere Pläne hast.„.
Noch so ein Spruch, den ich manchmal weit weg ins Universum schicken möchte.
Kennt ihr das? Tolle Idee, alles im Fluss, es läuft einfach und dann kommt da so ein bescheuertes Hindernis heran geschlurft und setzt sich gemütlich in den Weg. Die Hindernisse haben unterschiedliche Namen heißen vielleicht Finanzamt oder Krankheit, tragen menschliche Namen oder unseren eigenen. Wir zweifeln und verzweifeln. Passiert immer. Immer wieder. Im Training, im Job, mit Kindern, in Beziehungen. Diese doofe „…….“ (Namen hier bitte einsetzen, ist beliebig austauschbar).
Was passiert hier? Das kluge Wort dafür heißt Homöostase, das existentielle Bedürfnis eines lebendigen, offenen Systems nach Gleichgewicht, es ist ein essentielles Prinzip für die Lebenserhaltung. Blutdruck zum Beispiel. Geht nur zwischen „von“ und „bis“ und dahinter liegt jeweils das Ende des biologischen Systems. Das will das biologische System, in dem Fall bin das ich, aber überhaupt nicht. Und wehrt sich.
Leider gilt das auch für so was wie meinen Kontostand oder berufliche Weiterentwicklung oder die Abschaffung von bescheuerten Glaubenssätzen. Oder auch im Training, der Punkt, wo wir plötzlich keine Lust mehr haben oder ständig was dazwischen kommt und scheinbar nichts voran geht. Das biologische System, also in dem Fall ich, liebt es einfach, wenn alles so ist wie immer, weil das hat ja immer schon funktioniert. Und wenn eine tatsächliche Veränderung droht, dann wird schnell was organisiert, genannt „Hindernis“, um dem entgegen zu wirken.
Deswegen tauchen solche „Hindernisse“ gerne an Punkten auf, wo ich denke, ja jetzt klappt es. Das ist so ein huch, Hilfe, so viel Geld auf dem Konto, das kenne ich gar nicht oder nee, nix da mit größer werden, hatten wir noch nicht, wollen wir nicht, könnte gefährlich werden.
Und dann kommt das zweite kluge Wort daher: Bifurkation, auf deutsch Gabelung. und die tritt ein, wenn in einem System droht, kritische Werte zu überschreiten. Dann passiert entweder ein „Zurück“ oder eine Wandlung. Im Falle des Blutdrucks: Zurück zu den Normwerten oder Wandlung in tote Materie. Letzteres vom biologischen System, also mir, unerwünscht. Beim Kontostand jedoch finde ich das mit der Wandlung sehr viel attraktiver. Und bei vielen anderen Sachen auch, so was wie zu meiner eigenen Größe stehen, Herz öffnen und so.
Wie kriege ich jetzt aber diesen Gleichgewichtsfimmel überzeugt in die Wandlung zu gehen? Ganz banal: „Bleib dran, es lohnt sich“.
Dran bleiben heißt, die Grenzen permanent zu dehnen, sozusagen das „von“ und „bis“ zu verschieben. Jaja, auch manchmal über die kleinen Fallen, die ich mir selbst stelle, schmunzeln. Den Schatten lieben lernen, diesen Boten aus dem Unterbewussten. Die Hindernisse gründlich untersuchen, bis die Botschaft darin ent-deckt ist. Und wenn ich die Botschaft verstanden habe den Fokus wieder auf das richten, worauf es ankommt: Weiter machen. Wie im Training, irgendwo geht es leicht und ohne Kraft. Weich bleiben und dran bleiben. Aikido ist halt einfach nur genial…
Leben entwickelt sich organisch, das heißt mit allem vor und zurück, mit Rückschlägen und Quantensprüngen und allen Umwegen. Das ist vollkommen in Ordnung so und wir haben das Recht auf jeden Umweg, den wir nehmen wollen. Es ist immer in Ordnung, aus dem Takt zu kommen, aus dem Fluss, aus dem Rhythmus. Das einzige was zu tun ist, ist weich bleiben und dran bleiben und den Rhythmus weider finden.
Gegen die Infamitäten des Lebens sind die besten Waffen:
Tapferkeit, Eigensinn und Geduld.
Die Tapferkeit stärkt,
der Eigensinn macht Spaß
und die Geduld gibt Ruhe.
Hermann Hesse
Wir sind wie ein Garten, wenn wir einen Teil unseres Gartens nicht pflegen, hat das Einfluss auf alle Teile. Schattenarbeit ist nichts weiter, als den Garten wieder vollständig zu beleben, sich darum zu kümmern.
Miniübungen zur Gartenpflege:
Energie aufnehmen und Nicht mehr Gebrauchtes Loslassen:
– Nimm einen Stein in die Hand, so dass er genau die Handmitte, das Handherz berührt.
– Mach eine Faust und drück ihn ganz fest, dann wieder loslassen, wieder drücken, so 10 mal etwa
– leg den Stein wieder weg und beginne mit den Fingern der anderen Hand in der Handfläche im Uhrzeigersinn zu kreisen, dabei nimmst du Energie auf
– kreise nun in die andere Richtung und lasse los- wechsel das ab und mache das ca. 3 Minuten lang
– kreise zum Schluss noch mal im Uhrzeigersinn und stelle dir dabei vor, was du dir wünschst
Aura reinigen
– Stell dir vor, du bist in einem Ei- mit jedem Einatmen dehnst du die Hülle des Eis ein wenig
– stell dir vor, wie durch die Dehnung jeder Schmutz von der Außenhülle abfällt
Wenn du nie Zeit hast für Übungen: Das geht immer:
– Jedes Mal wenn du aufs Clo gehst, lässt du mit der Materie auch noch Immaterielles los
– Spülen, Hände waschen, fertig
Beim Aufwachen
– Stell dir vor du bist noch ganz kuschelig und warm und geborgen,
– wie in der Gebärmutter der Schöpfung und darin nimmst du ein Bad voller Liebe
– dann steh auf
Peter Gabriel – Blood Of Eden (Secret World Live)
https://www.youtube.com/watch?v=Vy0LJnvWpus
Schäme dich niemals deiner Schatten
Karin