Liebe Freunde,
ich mag mein Zuhause und ich glaube mein Zuhause mag auch mich, sonst wärs ja nicht so kuschelig. Zuhause ist ja jetzt groß in Mode gekommen, wir zuhause und so. Da ist es natürlich super, ein Zuhause zu haben, wo ich mich willkommen fühle. Wo es sich warm und kuschelig anfühlt, wo ich sein kann, wie ich bin.
Wenn ich unterwegs bin, freue ich mich meistens auf mein Zuhause, auch nach Reisen. Aber während der Reisen, ist auch das Da-wo-ich-bin eine Art Zuhause. Ich habe viele Jahre Jobs in München oder Nürnberg oder Wermelskirchen oder anderen mehr oder weniger hübschen Orten gehabt. Da hatte ich dann ein zweites Zuhause, das war auch kuschelig. Und der Bus ist natürlich auch ein Zuhause, weil ich ja viel unterwegs war und darin übernachtet habe. Irgendwann wurde es mir dann aber mit den vielen Zuhause doch etwas unübersichtlich.
Zuhause ist oft schon, wenn ich nach Berlin komme, es riecht vertraut, fühlt sich vertraut an – sowas liebt ja jedes Gehirn und spendiert gleich ein paar Belohnungshormönchen. Dasselbe vertraute Gefühl habe ich auch, wenn ich gute Freunde besuche, wo ich willkommen bin und es sich warm und kuschelig anfühlt und ich so sein kann, wie ich bin.
Manchmal frage ich mich, wie Menschen das machen, die kein festes Zuhause haben. Oder ihr Zuhause verloren haben oder kein sicheres Zuhause haben. Puh, schon das Gefühl zieht mir ganz schön den Boden unter den Füßen weg. Ein richtiges Zuhause gibt Kraft, lässt die Energie wieder auftanken, ich kann mich fallen lassen, bin sicher und geborgen, willkommen.
Es gibt aber auch Menschen, die ein Zuhause haben, ohne ein festes Zuhause zu haben. So wie wir früher, ganz weit früher, als unser Gehirn geboren wurde sozusagen. So wie heute noch Nomaden leben, ein Leben von dem wir immer wieder fasziniert sind. Es erscheint uns als ziemlich ausgewogene Kombination von Freiheit und Geborgenheit, Abenteuer und Sicherheit.
Wie schaffen es die Nomaden, „Zuhause“ zu sein und doch immer wieder weiter zu ziehen? Sie haben einfach ein etwas größeres Zuhause. So wie wenn ich mit dem Bus irgendwo an einem schönen Platz bin und das Panorama vor meinem Bus mein Wohnzimmer ist. Und morgen wird dann einfach umdekoriert.
Und letztlich – ist nicht dieser ganze wunderbare Planet unser Zuhause, ein Zuhause, das wir uns teilen? Was wäre, wenn überall auf diesem Planeten mein Ort ist, wo ich mich willkommen fühle. Wo es sich warm und kuschelig anfühlt, wo ich sein kann, wie ich bin. Und jeder Mensch sich auf gleiche Weise willkommen und geborgen fühlt?
Klar ist das Utopie, aber am Planeten liegt es nicht. Und warum es sich nicht einmal vorstellen, wie es wäre, wenn?
Mein Zuhause liebt mich, mein Zuhause ist dieser Planet, er liebt und trägt mich mit jedem Regentropfen, jedem Windhauch, jedem Sandkorn, jedem Sonnenstrahl. So wie jedes einzelne Wesen. Liebe ist unbegrenzt.
Und meine Miniminiübung für heute: Stell dir vor, der erste Mensch, dem du heute begegnest ist ein verkleideter Engel, der die Botschaft für dich hat, dass du von der Erde geliebt und getragen wirst.
Für ein Zuhause im Dojo: Zwei Links zu Aikido Online Angeboten:
Lia Suzuki Sensei
http://aki-usa.org/virtual-dojo
Thomas Christaller Sensei
https://lebenskunst-bonn.de/2020/03/30/wir-gehen-online/
Nina Simone – how it feels to be free (Montreux 1976)
https://www.youtube.com/watch?v=5dlrXCYrNYI
Möge jeder Mensch einen Ort finden, der sich wie ein Zuhause anfühlt
Karin