Liebe Freunde,
die Welt kommt nicht zur Ruhe und wir damit auch nicht wirklich, zumindest, wenn wir nicht aktiv dafür sorgen. Viele der beunruhigenden Nachrichten kommen aus den USA, rassistische Übergriffe, Brandstiftung, Plünderung, Gewalt, Tote, Waffenkäufe. Verstörende Bilder, mit denen uns die Medien fluten. Echte Bilder, falsche Bilder, Meinungen, Kommentare – es ist schwer sich dem zu entziehen, wenn man den Ausschalter am Fernseher nicht mehr findet oder auch nur den Wetterbericht online checken möchte.
Wo kommt dieser ganze Hass, diese Gewaltbereitschaft her? Gute Frage. Denn wenn der Hass irgendwo her kommt, war er irgendwann einmal noch nicht da gewesen. Und das heißt er kann auch wieder gehen.
„Niemand ist mit Hass auf einen Menschen wegen dessen Hautfarbe, Hintergrund oder Religion geboren worden.“
„Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen. Menschen müssen zu hassen lernen und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann Ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil.“
Nelson Mandela
Wir sind nicht dazu bestimmt zu hassen, aber wir wurden verletzt oder haben andere verletzt oder schlimmer noch wurden gezwungen das mit anzusehen. Es ist so einfach und doch so kompliziert. Kaputt machen war immer schon viel einfacher als heile machen.
Wir fühlen uns so hilflos, weil wir nichts tun können. Ja stimmt, wenn ich ins Außen blicke, kann ich definitiv nichts tun. Ich kann auch nicht die Welt retten. Wobei wir immer viel lieber die Welt retten wollen als unsere anstrengende Verwandtschaft, nervige Kollegen, übellaunige Chefs, Trolle in den sozialen Medien, unfreundliche Verkäufer, also das was uns täglich begegnet. Dabei sind gerade diese Menschen ein wunderbares Übungsfeld.
Und wir können eben sehr wohl etwas tun. Klar, ich erlöse mal nicht eben ein Amerika, das auf Völkermord errichtet wurde und unter kollektiver Verdrängung leidet. Und es ist schrecklich mit ansehen zu müssen, wenn diese schreckliche Saat aufgeht. Doch gerade aus dem übelsten Schlamm wächst der Lotus und das gilt es zu stärken, zu nähren – und ja, genau da sind wir alle gefragt.
Es ist zwar einerseits sehr unpraktisch, dass die Verbesserung der Welt bei uns selbst anfängt, weil es da was zu tun gibt. Andererseits ist es auch ziemlich praktisch, dass die Verbesserung der Welt bei uns anfängt, weil wir was tun können.
„Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch andere.“
„Es ist nichts Erleuchtendes daran, sich so klein zu machen, dass andere um Dich herum sich nicht sicher fühlen.“
Nelson Mandela
Das was wir mit uns tun, breitet sich aus. So wie im Training: wenn ich mich aufrichte, mache ich damit mein Gegenüber groß, helfe ihm ebenfalls zu seiner eigenen Größe zu kommen.
„Wenn du angegriffen wirst, so schließe den Angreifer in dein Herz.“
Morihei Ueshiba
„Auch mit einer Umarmung kann man einen politischen Gegner bewegungsunfähig machen.“
Nelson Mandela
Meine Mininminiübung dazu: Denk mal an jemanden, den du richtig gerne magst. Wünsch diesem Wesen alles, alles Gute, bis sich so ein warmes Gefühl ausbreitet. Merk dir das Gefühl und packe es aus, wenn dir jemand quer kommt.
Ein guter Weg ist immer auch Humor, ein distanzierter Blick mit respektvollem Humor ist die kleine Taschen-Psychotherapie gegen Ängste und co.
„Weinrich Weine“: Tag- und Nachtgedanken eines Corona-Virus (2020)
https://www.youtube.com/watch?v=uXQl0QClIQc&t=51s
Dazu natürlich auch das Original
Heinrich Heine „Nachtgedanken“ (1844)
https://derweg.org/personen/werke/heineged/
SCHILLER: „Playing with Madness 2020″ // with Tricia McTeague
https://www.youtube.com/watch?v=2XsoxWe8d6E&feature=youtu.be
Lasst die Lotusblüte in eurem Herzen aufgehen
Karin