Liebe Freunde,
manchmal gibt es so Tage, ach ihr kennt das, jeder kennt das. So die klitzkleine Frage im Hinterkopf, warum mach ich das überhaupt, was ich da tue…
…warum mir Mühe geben, die Wohnung schön zu machen, wenns eh niemand sieht oder jeden Tag diese Liegestütze, die kann ich ja wenigstens heute mal auslassen.
Wird aus dem einmal Auslassen ein zweimal Auslassen, vermehrt sich dann gerne mal das Auslassen und das wird dann zu der bekannten Geschichte von den guten Vorsätzen. Ist auch irgendwie nicht so ganz das Gewünschte.
Woher also das Dran bleiben nehmen, die Disziplin? Grade in so Tagen, wo es ein bisschen öde ist und nicht so viel Spaß macht. Vielleicht hilft das Wort Disziplin da weiter. Das heißt eigentlich so was wie Lehre, Schule. Also kein „ich prügel mich da jetzt durch“. Eher ein „ich will was erreichen“. Und das ist eigentlich schon das ganze Geheimnis von Disziplin und Dran bleiben, mich daran zu erinnern, was ich wollte. Mein heiliger Grund.
Was ist dein heiliger Grund? Wofür gehst du heute auf die Matte, auf den Tanzboden oder wohin auch immer? Dafür etwas zu tun, wofür ich brenne, macht es schon viel leichter.
Und wenns eben doch mal, wenigstens einmal ausgelassen wird? Macht nix, nur niemals das zweite mal, wenn das Auslassen nicht wachsen soll, sondern die Disziplin.
„Es ist nicht unsere Aufgabe, die ganze Welt auf einmal in Ordnung zu bringen, sondern uns auszustrecken, um den Teil der Welt zu heilen, der in unserer Reichweite liegt. Jede kleine, ruhige Sache, die eine Seele tun kann, um einer anderen Seele beizustehen, um einem Teil dieser armen, leidenden Welt zu helfen, wird immens helfen. Es ist uns nicht gegeben, zu wissen, welche Handlungen oder durch wen die kritische Masse in Richtung eines dauerhaft Guten kippen wird.
Was wir für einen dramatischen Wandel brauchen, ist eine Anhäufung von Taten, zu der immer mehr und immer mehr hinzukommen, ein Prozess, der immer weiter geht. Wir wissen, dass es nicht Alle braucht auf der Erde, um Gerechtigkeit und Frieden zu bringen, sondern nur eine kleine, entschlossene Gruppe, die beim ersten, zweiten oder hundertsten Sturm nicht aufgibt.
Eine der beruhigendsten und kraftvollsten Handlungen, die du tun kannst, um in einer stürmischen Welt einzugreifen, ist, aufzustehen und deine Seele zu zeigen. Die Seele an Deck glänzt wie Gold in dunklen Zeiten. Das Licht der Seele wirft Funken, schießt Leuchtkugeln hoch, baut Signalfeuer, lässt die richtigen Dinge Feuer fangen. Die Laterne der Seele in schattigen Zeiten wie diesen zur Schau zu stellen – wütend zu sein und Barmherzigkeit gegenüber anderen zu zeigen; beides sind Handlungen von ungeheurer Tapferkeit und größter Notwendigkeit.
Ringende Seelen fangen Licht von anderen Seelen ein, die voll entflammt und bereit sind, es zu zeigen. Wenn du helfen würdest, den Tumult zu beruhigen, dann ist dies eines der stärksten Dinge, die du tun kannst. Es wird immer Zeiten geben, in denen du dich entmutigt fühlst. Auch ich habe in meinem Leben schon oft Verzweiflung gespürt, aber ich gebe ihr keinen Platz. Ich werde sie nicht „unterhalten“. Es ist ihr nicht erlaubt, von meinem Teller zu essen.
Der Grund dafür ist folgender: In meinen tiefsten Knochen weiß ich etwas, genau wie du. Es ist, dass es keine Verzweiflung geben kann, wenn du dich daran erinnern, warum du auf die Erde gekommen bist, wem du dienst und wer dich hierher geschickt hat. Die guten Worte, die wir sagen, und die guten Taten, die wir tun, gehören nicht uns. Es sind die Worte und Taten des Einen, der uns hierher gebracht hat. In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr dies an eure Wand schreiben werdet:
Wenn ein großes Schiff im Hafen und vor Anker liegt, ist es zweifellos sicher. Aber dafür werden große Schiffe nicht gebaut.“
Clarissa Pinkola Estes (Autorin von „Die Wolfsfrau“)
https://www.facebook.com/pg/Dr-Clarissa-Pinkola-Estes-29996683634/posts/?ref=page_internal
Earthsinger: Joan Henry – Women’s Honoring Song
https://www.youtube.com/watch?v=sCN3Gyf_OWA&feature=youtu.be
„Women of all Nations,You are the Strength, You are the Force, You are the healing of all Nations“
Ich wünsche euch freudige, kraftvolle und kreative Disziplin
Karin