Liebe Freunde,
einige von euch haben die letzten 3 Monate auch sehr entspannt erlebt, mit mehr Zeit und mehr Freizeit und als Zeit der Entschleunigung. Andere wiederum kamen nicht mehr hinterher mit der Masse an zusätzlicher Arbeit, Homeoffice, Kinderbetreuung und co.
Und jetzt soll es wieder normal werden. Nicht richtig normal natürlich, das war mal und ist vorbei, sondern eine neue Normalität. Also ganz normal mit der alten Beschleunigung und neu mit Einschränkungen und zusätzlichen Belastungen. Kommt mir nicht normal vor.
Was ist eigentlich normal? Normalität ist was selbstverständlich ist, nicht mehr erklärt und nicht mehr entschieden werden muss (Wikipedia)
Hmm, wenn Erwachsene dicht an dicht in Cafes und Bars sitzen während für Kinder in der Schule strengste Hygieneauflagen gelten und sie in den Pausen nicht miteinander spielen dürfen – wenn Kinder Waschzwang entwickeln mit wunden Händen, das Lachen und Spielen verlernen, Angst haben, ihre Eltern zu küssen, neee das ist nicht selbstverständlich, erklärt sich nicht von selbst und da braucht es dringend eine Entscheidung zu einer ganz anderen Normalität.
Gucken wir uns doch mal die Natur an, wie denn Normalität so gehen könnte.
Sonne geht auf. Sonne geht unter.
Neumond, Halbmond, Vollmond, Halbmond, Neumond…
Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Alles hat seine Zeit. Seinen Rhythmus. Zeit des Wachsens. Zeit des Loslassens. Stetiger Wandel. Ist ein Modell was schon relativ lange funktioniert. Also ungefähr so lange wie es Zeit gibt. Sieht sehr nach Erfolgsmodell aus.
Ja, es ist viel Altes loszulassen und an der Zeit Neues zu erschaffen. Aber Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Wandel braucht Zeit. Und wir brauchen die Natur und ihre Rhythmen, um von ihr zu lernen. Geduld zum Beispiel. Das Wissen, dass die Ernte auf die Saat folgt. Dass ich einen guten Nährboden brauche. Dass meine Pflänzchen gepflegt werden wollen. Meister sind Meister, weil sie nie aufgegeben haben. Ich kenne auch keine Pflanze, die denkt, ach ich werde ja eh nicht gegossen, da kann ich gleich eingehen. Sowas ist unser menschliches Privileg.
Wo gibst du zu schnell auf, weil du denkst, ach das wird eh nichts? Das funktioniert nicht? Das kann ich nicht?
Manchmal ist es vielleicht gar nicht so schlecht, einen Dickkopf zu haben ;-))
Von der Natur lernen…
– welchen Samen möchtest du setzen? Was ist DEINE neue Normalität? Welche Saat soll in einem Jahr aufgegangen sein? Blühen?
– wie bereitest du das Beet für deinen Samen, deine Basis? Wie sorgst du für dich? Auch ein Traum braucht ein Zuhause, in dem er sich wohl fühlt. Bewegung? Ernährung?
– wie pflegst du deinen Samen? Jeden Tag? Was tust du dafür? Jeden Tag? Eine kleine Erinnerung am Spiegel? Überlege dir jeden Tag etwas, dass du für deinen Traum tun kannst. Ein Lächeln vielleicht. Nimm es dir vor und tue es. Jeden Tag.
Es ist wie im Training, ich lerne viel über Aikido, wenn ich viele Videos anschaue, nur Aikido lerne ich dann nicht. Der Geist bewegt die Materie, aber die ist nun mal träge und braucht Übung.
Ein phantastisches Gitarrenstück: 40 FINGERS – Bohemian Rhapsody, danke an Miri
https://www.youtube.com/watch?v=RFPnZayG0VI
Das geht natürlich nicht ohne das Original: Queen – Bohemian Rhapsody (1975 Video)
https://www.youtube.com/watch?v=wBqMbefDgys
Queen – I Want To Break Free ( Live At Wembley 1986 )
https://www.youtube.com/watch?v=cw0tGVxUIbg
Wandlungskraft zur Sommersonnenwende 2020
Karin
REXLEXION vom 20.03.2020
inspiratio = ‚Beseelung‘, ‚Einhauchen‘, aus in ‚hinein‘ und spirare ‚hauchen‘, ‚atmen‘
Es ist vollkommen in Ordnung Angst zu haben, egal wie bewusst wir sind. So wie es in Ordnung ist, zu trauern, wenn wir uns von einem geliebten Wesen verabschieden müssen. Angst ist ein Teil des Lebens und weist darauf hin, dass da irgendein Säbelzahntiger auf sein Abendessen wartet und wir besser nicht Teil davon sind. Oder eben ein minikleiner Virus, der die Unverschämtheit besitzt, uns aus dem Gewohnten, der existentiell wichtigen (aber eben nur illusionären) Stabilität heraus zu reißen.
Nur, was tun, wenn die Angst „im Nacken“ sitzt? Der Körper ist so ein wunderbarer Leitstern – er lokalisiert die Angst, macht sie greifbar, fühlbar. Huu, wo ist sie gelandet, die Angst, im Nacken, in den Schultern? Im Magen? Schlägt das Herz schneller?
– Suche den körperlichen Punkt der Angst
– Lege deine Hand auf diese Stelle und wärme sie
– Atme dorthin- Stell dir vor, die Angst ist wie große, wilde Wellen und dein Atem ist das Surfbrett, mit dem du die Wellen reitest, das kann sogar richtig Spaß machen
– öffne und weite dich mit jedem Einatmen und entspanne dich mit jedem Ausatmen
– Schick dir selbst ein Lächeln ;-))
Nur, wenn wir akzeptieren, dass wir auch mal Angst haben dürfen, können wir damit umgehen. Mut heißt nicht, keine Angst zu haben, sondern ihr zu begegnen. Und Mut ist das, was wir jetzt brauchen.