Liebe Freunde,
„Die Welt ist voller Schrecken. Aber sie ist auch voller Wunder“
Dr. Ruth Pfau, Gründerin der Leprahilfe
Im Wort Zwei-fel steckt die Ver-zwei-flung mit drin, deswegen mögen wir das nicht. Aber zwei Seiten zu betrachten steckt eben auch mit drin. Oder mehr. Sich nicht mit einer Sichtweise zufrieden zu geben, mit einer ein-fachen Lösung. Für komplexe Lösungen haben wir etwas ganz Wunderbares mitbekommen, nämlich gleich drei Gehirne: Kopfhirn, Bauchhirn und Herzhirn.
Können wir nutzen. Alle drei miteinander. Ich war heute im Wald. Wenn ich nicht weiß, wo lang, wird mir mein Kopf sagen, dass auf dem Hinweg die Sonne rechts stand und links die Strasse und dies auf dem Rückweg logischerweise anders herum sein müsste. Und wenn ich dafür zu doof bin, könnte ich immer noch das Handy Navi anschalten. Und außerdem wird es bald es Zeit fürs Abendessen. Mein Bauch erzählt meinen Füßen von den richtigen Pfaden. Und mein Herz führt mich zu den verwunschenen Plätzen.
Ja und wenn sie sich nicht einig sind? War das dann das mit der Verzweiflung? Das oh je oh je, wo soll ich nur lang? Manchmal ist es ja auch sinnvoll, auf den Kopf zu hören. Wenn ich zum Beispiel lieber keine hungrige Nachtwanderung machen möchte. Und manchmal ist es die richtige Zeit, mutig die ausgetretenen Pfade zu verlassen für ein Wunder. Auch wenn ich mich dabei vielleicht verirre.
Es gibt kein richtig und kein falsch, die Frage ist nur, was will ich wirklich? Und dem zu folgen. Abendessen? Verwunschene Plätze? Und wie erkenne ich das? Eigentlich wissen wir das alle. Es sind die leuchtenden Augen, die Begeisterung in der Stimme, das innere Feuer, das wofür ich brenne. Nicht ich folge meinem Kopf oder meinem Bauch oder meinem Herz, sondern umgekehrt. Es sind nur meine irdischen Werkzeuge, um das zu tun, wofür ich hier bin. Und das machen sie dann auch richtig gerne für mich, wenn ich sie mit meinem inneren Feuer füttere. Und das auch noch gemeinsam, denn es gibt eine gemeinsame Vision.
Der Zweifel fragt nach, hinterfragt. Stimmen deine Pfade überhaupt noch mit deiner Begeisterung überein? Mit dem was du dir wirklich, wirklich wünschst, mit deinen Träumen, deiner Vision, deiner Ethik? Bin ich noch in meinem Fluss? Verzweifelt bin ich nur dann, wenn mein Leben meinen eigenen Fluss nicht mehr findet. Oder isch das glaube. Oder mir eingeredet habe. Und dann wird einer meiner drei freundlichen Helfer sagen, hallo, huhu, falsch abgebogen? Guck doch mal nach! Jeder auf seine Weise. Zweifel helfen dabei, innezuhalten und diesen Stimmen zu lauschen.
ABBA – Chiquitita – kam heute im Radio
Als ich 17 war, war ABBA eher peinlich, heute ist es eine Zeitreise……in das Alter, wo zweifeln und verzweifeln so ziemlich Alltag war…
https://www.youtube.com/watch?v=I1y4Wv2JlyM
Und dieser Hit darf dann natürlich nicht fehlen – I had a dream
https://www.youtube.com/watch?v=8GxkfRD9nns
Viele wunderbare kraftvolle Pfade im Leben für uns alle…
Karin
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REFLEXION vom 22.03.2020
darf ich daran zweifeln, dass wir gerade genau das Richtige tun? Darüber nachdenken, dass die existentielle Betroffenheit vielleicht noch viel mehr Opfer kostet als der Virus an sich? Auch nur ansprechen, dass die verordnete Kontaktsperre fatale Auswirkungen für diejenigen haben könnte, die wir eigentlich schützen wollten? Wütend sein auf die ganze Situation, die Einschränkungen, die Absurditäten und Ungerechtigkeiten, die teilweise daraus entstehen?
Wo ist meine Grenze? Was bin ich bereit zu akzeptieren? Wofür bin ich bereit durchs Feuer zu gehen?
Es gibt keine einfachen Antworten auf diese Fragen, wäre ja auch zu schön gewesen…
…Zweifeln ist etwas zutiefst menschliches, gehe ich rechts, gehe ich links? Aber mit jedem eingeschlagenen Weg verliere ich doch eine potentielle andere Möglichkeit???
Meine Hündin Aika zweifelt nicht, sie geht einfach ihrer Nase nach und wenn sie nicht sicher ist, ob das der gemeinsame Weg für unser Team ist, schaut sie mich fragend an, mit 100 % Vertrauen, dass ich die Antwort weiß. Schon sehr praktisch so eine Chefin zu haben…
… aber haben wir das nicht eigentlich auch? So eine Art inneren Chef oder Chefin? Wer kennt das nicht, es gibt Zeiten, in denen scheinbar alles schief geht und manchmal flutscht es nur so. Dann fühle ich mich ganz im Fluss, ein großartiges Gefühl. Ich kenne es aus dem Aikido, wenn ich 100 % da bin, im Tanzen, wenn nicht mehr „ich“ tanze, sondern „es“ mich tanzt, wenn ich einen Stein in die Hand nehme und ich hören kann, was er mir erzählt – diese kurzen so kostbaren Momente, wo ich ganz ich bin und doch Teil des großen Ganzen.
Wie dahin kommen, wenn sich gerade alles so schwer und ein bisschen deprimierend anfühlt?
Ganz oft schon haben mir die Fließübungen geholfen, wieder in die Leichtigkeit und meinen Lebensfluss zu kommen, probiert es einfach mal aus:
- – Am besten ist ein Platz in der Natur, aber im Zimmer geht es auch, am besten mit geöffnetem Fenster
- – locker und bequem hinstellen- den Boden fühlen, die Erde unter den Füßen (die existiert auch, wenn ihr im 15. Stock seid, garantiert)
- – atmen und mit jedem Einatmen wahr nehmen, was um euch herum ist und mit jedem Ausatmen mehr entspannen
- – ihr nehmt Geräusche wahr, hört vielleicht die Vögel zwitschern, spürt einen Lufthauch oder Wind, einen Geruch, einen Hauch von Frühling (ja, der hat heute angefangen, komplett unbeeindruckt von Corona)
- – spürt in eurem Körper, wo sich eine Bewegung zeigen will und gebt dieser Bewegung nach
- – bewegt euch mit dem Wind, den Vögeln, dem Summen des Kühlschranks, den spielenden Kindern, der erwachenden Natur, dem Saft, der in die Bäume fließt
- – lasst euch bewegen und wenn eure Stimme sich bewegen will, dann singt und tönt
- – wenn eure Füße tanzen wollen, dann lasst sie tanzen, aber bleibt in Verbindung mit dem Boden unter euch
- – bewegt euch so lange, bis die Bewegung von selbst ausklingt, das dauert meist so 15-20 Minuten
- – gebt euch danach noch ein bisschen Zeit zum Nachspüren
Wem das zu lange dauert: ein Tipp, um wieder in Fluss zu kommen, der sich gut in den Alltag einbauen lässt, ist das Haare kämmen:
- viele Meridiane und Reflexzonen laufen über den Kopf und können durch kämmen oder bürsten ganz einfach „massiert“ werden, am besten schon auf Stirn und Schläfen beginnen
- 100 Bürstenstriche am Tag tun nicht nur den Haaren gut, sondern stärken das ganze System mit oder ohne Haaren