Liebe Freunde,
puh, eigentlich sollte so ein Weihnachtsbrief ja mit fröhliche Weihnachten anfangen, aber jetzt muss ich doch erstmal durchschnaufen – ein Jahr und ein Zyklus geht zu Ende in einer nahezu alptraumhaften Weise und doch so voller Licht und Hoffnung.
Klingt jetzt ein bisschen pathetisch, aber so ein Wunder von Bethlehem wäre jetzt schon ganz brauchbar. Gut, ich gebe zu, zwischen Geburt und dem Rest waren es noch ein paar Jährchen, aber zumindest ein Anfang vom Licht am Ende des Tunnels wäre doch schön. Mit so ein bisschen Glanz und Gloria und Heiligkeit und Engel, aber nicht nur auf dem Feld, sondern am besten überall.
Da fällt mir so ein süßes Filmchen ein, das ich heute gesehen habe. Ein kleiner Junge packt sich Sandwich und Getränk ein und erklärt seiner Mom, dass er loszieht, um Gott zu treffen. Mama gibt ihr ok, wenn er pünktlich zum Abendessen wieder daheim ist. Das Kind setzt sich also auf eine Bank, wo schon eine ärmere ältere Frau sitzt und packt sein Sandwich aus, bemerkt ihren Hunger und gibt ihr etwas ab. So futtern und trinken sie zusammen und haben ihre Freude aneinander. Der Junge geht wieder nach Hause und wird von seiner Mom gefragt, ob es denn geklappt hat, Gott zu treffen. Ja klar, meint er, nur sie ist weiblich und dunkelhäutig. Die ältere Dame zieht nun ebenfalls weiter und trifft – immer noch glücklich lächelnd – eine Schicksalsgenossin. Die natürlich fragt, warum sie so happy ist. Ich habe Gott getroffen, meinte sie und er ist ein Kind und hat sein Essen mit mir geteilt.
Ja, diesen göttlichen Funken, dieses Licht, diese Freude – das tragen wir alle in uns. Wir entscheiden darüber in jedem Moment, ob es das Licht am Ende des Tunnels geben wird, denn wir sind füreinander dieses Licht.
Als Menschen sind wir in der Lage uns für einen Weg zu entscheiden. Heißt selbst zu entscheiden und nicht die äußeren Umstände entscheiden lassen. Es ist schwer und einfach zugleich, das eigene innere Licht zu entzünden, der Weg heißt Dankbarkeit, Liebe, Mitgefühl und Freude.
Sag ich doch, schwer und leicht – es gibt in allem was passiert jeden Tag etwas, über das ich dankbar sein kann. Und zwar gründlich, denn ich bin privilegiert, schon allein weil ich so einen Newsletter schreiben oder empfangen kann. – in der Dankbarkeit entdecke ich auch die Liebe wieder, die Liebe zu diesem Planeten und den Wesen, die er nährt. Darum fällt uns das alles ja so schwer, weil wir Liebende sind.- aus der Liebe wächst das Mitgefühl für meine Mitgeschöpfe. Das ist manchmal schwer auszuhalten bei dem vielen Leid, aber wenn ich mein Herz öffne und trotzdem ganz bei mir bleibe, wenn ich mich selbst empfänglich mache für die Kraft des Universums und diese weiter leite, dann öffne ich mich dem Mitgefühl.- Trotz allen Leids empfinde ich als mitfühlendes Wesen eine tiefe Freude. Denn ich bin nicht alleine, wenn ich mein Herz öffne. Das ist nicht die Juhu ich habe im Lotto gewonnen Freude – die ist natürlich auch genial – es ist eher so was die Urkraft des Lebendig Seins. Eine Freude, die nicht davon abhängig ist, was im Außen passiert.
Diese Freude im Herzen ist die wahre Kraft des Wunders von Bethlehem – lasst es uns in die Welt tragen. Denn die Kraft der Liebe, des Mitgefühls, der Dankbarkeit und der Freude – das sind die wahrhaft stärksten Mächte in dieser Welt. Aus dieser Kraft heraus – und nur aus dieser Kraft heraus – sind wir in der Lage, sowohl die Seuchen des Körpers als auch die des Geistes zu besiegen. Als Individuum und als Kollektiv, als Gemeinschaft.
Noch nie war sich die ganze Menschheit so nah, noch nie das Gefühl so stark, dass wir im selben Boot sitzen. Sorgen wir dafür, dass es in der Finsternis nicht kentert und zünden wir in uns das Licht an, das die Welt braucht.
In Liebe und Verbundenheit – fröhliche Weihnachten!
Karin
Und weil so lange Pause war und doch Weihnachten ist gibts gleich ein paar Schmankerl:
Kate Wolf – Green Eyes (2010) – ein schönes romantisches Lied, über das ich zufällig gestolpert bin
https://www.youtube.com/watch?v=PsXGzblg7Ws
Adventsgedicht von Loriot – AU weia, tiefschwarzer Humor
https://www.youtube.com/watch?v=v1SwcR5Vwis
ZDF – Adventskonzert aus Dresden 2019 – Aus der Dresdner Frauenkirche (01.12.2019), es sind auch tolle Aufnahmen und ja, wir wünschen uns das alles so sehr wieder zurück…
https://www.youtube.com/watch?v=xwRfx0UXJD8
… so wie diese weihnachtlichen Grüße vom Salzburger HirtenAdvent 2020 – Dank an die Sänger und Musiker!
https://www.youtube.com/watch?v=XRRzVF6vauQ&feature=youtu.be
Und das darf natürlich nicht fehlen – noch nie hat mich dieses Lied so berührt wie dieses Jahr…
https://www.youtube.com/watch?v=3BS9ohD1R5g