Liebe Freunde,
es gibt den schönen Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Wobei ich dann manchmal dazu neige, meine Kleidung perfekt, aber das Wetter unpassend zu finden. Eine Krise ist wie so ein unpassendes Wetter, sie passt nie und nimmt auch keine Rücksicht darauf, wie ich gerade angezogen bin.
Als meine Kinder klein waren, waren wir oft an der Nordsee. Es gab richtig tolle Tage mit Sonnenschein – und es gab richtig tolle Tage mit Schietwetter, Gummistiefeln und viel Spaß. Und ne heiße Suppe hinterher. Zugegeben, die Matschklumpen auf dem schneeweißen Haus waren nicht so spaßig, also das Wiederherstellen des ursprünglichen unbefleckten Zustands, aber für die späteren „Weißt du noch…“ wars genial.
Mit den Wellen spielen macht Spaß, von einer Welle überrollt werden dagegen überhaupt nicht. Der Spaß hört für mich dann auf, wenn ich das Gefühl habe, nicht mehr zu agieren, sondern agiert zu werden und nur noch re-agiere. Egal bei welcher Art von Welle. Agieren heißt nicht auf Kraft mit Gegenkraft zu antworten, das ist re-agieren. Agieren ist dieses Mitgehen, leer werden, das richtige Timing, was wir auch im Aikido trainieren. In Bewegung bleiben, nicht passiv warten, bis etwas passiert.
Wie eine Pflanze, die jedes Wetter für sich nutzt, den Sonnenschein zum Energie tanken, den Regen zum Trinken, Sturm und Schnee, um stark zu werden. Kein Schneeglöckchen zerbricht, wenn es zugeschneit wird, es nutzt die Schwere des Schnees um stark zu werden, indem es sich sanft dagegen streckt. Sobald der Schnee weg ist, ist es da. Scheinbar plötzlich. Doch auf diesen Moment hat es nicht einfach gewartet, es hat sich darauf vorbereitet.
Es gibt überall auf der Welt massive Restriktionen, Einschränkungen in unserem Leben. Ich kann nicht trainieren, ich kann nicht tanzen gehen, ich kann keine Steinkurse geben, ich kann nicht…, das drückt. Aber ich kann die Zeit nutzen, mich vorzubereiten, mich zu stärken, etwas Neues in mein Leben zu bringen. Wenn ich dann zurückschaue, möchte ich sagen können, wow, das war vielleicht ganz schön heftig, aber auch eine unglaublich starke Zeit, da habe ich viel in mir verändert.
Die Welt lebt in Rhythmen, es gab eine Zeit vor der Krise, es gibt eine Krise und es wird eine Zeit danach geben. Was wünschst du dir für die Zeit nach der Krise? Fang heute damit an, dich darauf vorzubereiten. Und wenn du nicht weißt, was du dir wünschst, fang damit an. Wo gibt es Träume in dir, die gelebt werden wollen? Was wolltest du schon immer mal machen, hast aber nie den Anfang gefunden? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt.
Du willst vielleicht deinen Sport machen und es geht jetzt nicht? Das mag stimmen, aber du kannst jetzt deinen Körper trainieren, so dass er fit ist, wenn es soweit ist. Rollen üben geht auch auf kleinem Raum. Du willst vielleicht reisen und es geht jetzt nicht? Bereite dich auf deine Reise vor, jetzt hast du endlich einmal genug Zeit dafür. Konzentriere dich auf die Möglichkeiten, auf das was geht. Das ist es, was uns stark macht und bereit dafür, die Welle zu reiten.
Eine schöne Übungsreihe um den Körper zu stärken sind die „5 Tibeter“:
https://www.youtube.com/watch?v=fOBbv2U4rNk
Und wer sich auf künftigen Kulturgenuss vorbereiten möchte, es war noch nie so einfach, weltweit Kunst- und Kulturschätze zu bestaunen:
https://artsandculture.google.com/partner?hl=en
Pergamon Museum
https://artsandculture.google.com/partner/pergamonmuseum-staatliche-museen-zu-berlin?hl=en
Museum für Naturkunde
https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de/fuernatur-digital
Kostenloses Angebot der Berliner Festspiele
https://www.berlinerfestspiele.de/de/berliner-festspiele/start.html
Viel Spaß beim Trainieren und Erkunden
Karin